Für den Sardinienurlaub hatten wir uns vorweg einiges vorgenommen. Neben unzählig vielen schönen Stränden und Buchten hat Sardinien auch viele tolle Landzüge und Pässe zu bieten. Dieser Bericht soll zeigen, welche Motivation wir hatten, diese Canyoning-Tour zu buchen, und wie diese selbst war.

Warum haben wir uns für diese Tour entschieden?

Wir, 25 und 29, weiblich und männlich, nicht überdurchschnittlich sportlich aber dennoch fit, wollten dem Alltag entfliehen und uns neuen Herausforderungen stellen. Dabei wollten wir auch Ecken Sardiniens kennenlernen, an die man nicht so schnell wiederkehrt. Da wir bisher weder an Trekking- noch an Canyoning-Events teilnahmen, entschieden wir uns für diese Tour, nicht zuletzt, weil sie für Anfänger ausgewiesen ist. Und wir müssen sagen, wir haben uns richtig entschieden! Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Tour war sehr gut organisiert und zu keinem Zeitpunkt hatte man das Gefühl, an einer Prüfung teilzunehmen. Selbst schwierige Hürden wurden dank ausgezeichneter Hilfestellung zu keinen größeren Problemen.

Wie einfach beziehungsweise kompliziert ist die Buchung, und wie gut ist die Tour organisiert?

Die Tour buchte ich ganz einfach über www.guiders.de. Da wir in der Vorsaison Sardinien bereisten, standen zum Buchungszeitpunkt keine exakten Tourtermine fest. Mittels des vorgefertigten Anfrageformulars habe ich meinen Wunschtermin erfragt, maximal zwei Tage später erhielt ich die erfreuliche Rückmeldung, dass wir für den angefragten Termin an der Tour teilnehmen können. Die Zahlung erfolgte papierlos in Sekundenschnelle per Paypal.

Um es kurz vorweg zu nehmen: die Tour ist sehr gut organisiert, uns stand ein erfahrener und sehr sympathischer Kletterer und Naturmensch zur Seite, der neben dem Canyoning auch noch gerne etwas zur sardischen Flora und Fauna erzählte.

Wie war die Tour geplant (Anspruch / Schwierigkeitsgrad)?

Am vereinbarten Treffpunkt angekommen, begrüßte uns der freundliche Guide und gebürtige Sarde mit guten Deutschkenntnissen, Franco Murru. In jenem Moment erfuhren wir, dass er die Tour ausschließlich mit uns beiden macht. Franco verfügte aufgrund seiner Erfahrung sowohl als Kletterer, Bergretter und Höhlenforscher über ausgezeichnete Ortskenntnis. Dementsprechend beeindruckend war der Marsch durch die Schlucht Codula Fiuli. Zuerst ging es mit dem Bulli hoch hinauf ins Supermonte-Gebirge. Nach dem Anlegen und Erklären der Kletterausrüstung begann der Marsch „fluss“abwärts hinein in die Schlucht. Zu dieser Jahreszeit ist das Flussbett ausgetrocknet, man kommt mit Wasser also so nicht in Verbindung. Dass es sich dabei nicht um ein gewöhnliches, kieseliges, nahezu ebenes Flussbett handelt, dürfte klar sein. Während des Marsches mussten fortwährend Kalk- und Granitblöcke und etliches Geröll überwunden werden. Von einem Spaziergang kann dabei keinesfalls die Rede sein. Teils rutschige Oberflächen und kniffilige Formationen verlangen die ganze Zeit die volle Aufmerksamkeit und Konzentration. Nach circa 30 Minuten erreichten wir die erste Abseilstelle mit einer Höhe von 6 bis 7 Metern. Bevor es hinab ging, erklärte uns Franco ausgiebig die Ausrüstung und verschiedene Abseiltechniken. Das erste Mal dauerte bei uns doch ein wenig länger als bei ihm, aber man bekam sehr schnell das Gefühl fürs richtige Abseilen. Nicht zuletzt, weil Franco immer wieder gute Tipps gab und für die nötige Sicherheit sorgte. Abseilstücke von weiteren 7, 10, 25, 18 und am Ende nochmals 7 Metern folgten in guten Abständen zwischen den Trekkingpassagen.

Besonders gut hat uns gefallen, dass nicht nur die Höhe zwischen den Abseilstücken variierte, sondern dass auch beim Schwierigkeitsgrad Unterschiede auszumachen waren. Gerade bei den großen Abseilstücken mussten wir uns erst in sichere Position begeben, teilweise nur auf kleinen Vorsprüngen, an denen man gerade so Tritt hat, bevor es hinab gehen konnte.

Mit den Abseilstücken 3 bis 5 (10, 25 und 18 Meter) ist man entgültig in der Schlucht angekommen, es wird immer dunkler, kälter und enger. So gibt es auch Passagen, in denen man unter zwischen Felsen feststeckenden Geröllbrocken durchkriechen muss. Die letzte Passage ähnelt ein wenig einem Marsch durch einen Urwald. Man kommt dem Mittelmeer in großen Schritten näher, entsprechend grün wird es auf einmal in der Schlucht. Die Tour endete am wunderschönen Strand von Cala Fiuli…hier ist Baden im türkisen Wasser ein absolutes Muss! Also Badesachen einpacken!!

Was hat uns nicht gefallen?

Bisher habe ich nur lobende Worte für die Canyoning-Tour finden können – und das zurecht, denn es gibt wirklich keine Kritikpunkte. Na gut, einen – die Tour war leider nach 5 Stunden schon zu Ende. Gern hätten wir den Marsch noch fortgesetzt und uns an schwierigeren Abseilstücken versucht.

Fazit

Eine sehr gut organisierte Tour, ideal für Anfänger, die sich gern in Sicherheit wiegen, vielleicht auch, weil bisher stets die Höhenangst dominierte. All diese Ängste gehen bei der Tour völlig verloren, gerade auch weil man so gut eingebunden wird und Spaß und Erlebnis unbeschreiblich sind.

Vielen Dank an Franco und das guiders.de-Team!

Enrico K., Berlin