Coasteering ist der Begriff für eine Mischung aus Klippenspringen und Küstenklettern. Meine persönliche Übersetzung: überall wo ich rein gesprungen ist, muss man auch irgendwie wieder raus. Vorab: Es hat richtig Spaß gemacht, war aber auch sehr anstrengend! Definitiv etwas für Adrenalin-Junkies und Kletterliebhaber!

Coasteering Spot im Süden Mallorcas

Ich traf mich mit Guide Oskar und den anderen Teilnehmern auf einem Parkplatz in Magaluf auf Mallorca. Dorf stieg ich wieder in meinen kleinen Mietwagen und fuhr den anderen im Transporter hinterher. Als Tipp: Falls Ihr auch auf die Idee kommt, dem Guide mit dem eigenen Auto zu folgen – das ist keine Straße für einen Fiat 500 oder sonstige Kleinwagen. Man stirbt sonst Todesängste, dass man sich den Unterboden aufreißt! Also nehmt den angebotenen Transport.

Am Ende der Straße, wurden nun Neoprenanzüge, Wasserschuhe, Schwimmwesten und Helme ausgeteilt. Die Anzüge sind in diesem Fall nicht da, um Euch vor Unterkühlung zu bewahren, sondern zum Schutz vor Kratzern, Schnitten und Stößen. In meiner Gruppe war ich die einzige Frau, aber die Gruppendynamik war super. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und haben erfolgreich Freud und Leid geteilt!

Nach einem kleinen Spaziergang (ca. 10min) zum eigentlichen Coasteering-Spot, bekamen wir von Guide Oskar die Sprungtechnik erklärt und worauf wir sonst noch achten sollten. Wir starteten mit einem Sprung aus etwa 2,5m Höhe und einem sehr leichten Ausstieg – zur Eingewöhnung super und für ängstlichere Teilnehmer perfekt, um Ängste abzubauen. Das wiederholten wir einige mal, bevor es zum nächsthöheren Absprungfelsen ging. Für mich persönlich gilt: je höher der Sprung, desto mehr Spaß. Das Problem ist nur, überall wo man runter gesprungen ist, muss man auch aus dem Meer wieder hoch klettern. Leider habe ich keinerlei Klettererfahrung und tat mich recht schwer, mich halbwegs ordentlich am Fels zu behaupten. Wenn man wie ich noch nie wirklich geklettert ist, weiß man nicht, wie sich ein „sicherer Griff“ anfühlt – für mich fühlte sich alles unsicher an. Guide Oskar unterstützte so gut es ging und zeigte mir, wo ich Hände und Füße hinsetzten musste, um wieder sicher oben anzukommen. Auch mir ist es letztendlich geglückt – teilweise reine Kopfsache!

Stellenweise kann man auch abbrechen und wieder ins Meer springen. Die Brandung sollte man an der ein oder anderen Stelle auch nicht unterschätzen. Ich war mehr als einmal dankbar für den Neoprenanzug über Knie und Schienbein! Aber für jede Anstrengende Kletterpartie entlohnt der Sprung! Wenn man etwas Kletter-Vorwissen hat, fällt einem die Tour deutlich leichter. Einer meiner Mittourer hatte etwas Kletterhallen-Erfahrung und kletterte meiner Meinung nach wie eine junge Bergziege den Fels hoch. Etwas Entspannung habt Ihr jedoch zwischendurch auch, eure Muskeln sind nicht im Dauereinsatz – man hat kleinere Wartezeiten bzw. beobachtet die Mittourer bei ihren Sprüngen und schwebt, dank Schwimmweste entspannt im Meer.
Die Absprungplätze wurden immer höher – der letzte Sprung war schließlich auf einer Höhe von ca. 11 Metern. Für mich perfekt! Zum krönenden Abschluss hatten unsere Guides eine Zipline aufgebaut, von der man sich ins Wasser fallen lassen konnte.

Fazit: Die Tour hat Eindruck hinterlassen – es war eine echte Actiontour – etwas für Adrenalinjunkies!

Ich hatte richtig viel Spaß, wir haben viel gelacht und uns auch gegenseitig geholfen und auch einmal Mut gemacht. Der Guide hat auf jeden ein Auge, kann die Fähigkeiten jedes Teilnehmers ganz gut einschätzen und legt danach das Tempo/Höhe/Schwierigkeit der Tour fest. Trotzdem empfehle ich die Tour für Actionbegeisterte mit normaler bis guter Kondition. Klettererfahrung kann nur von Vorteil sein! Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollten auch vorhanden sein. Wenn ihr Action sucht, dann ist die Tour das Richtige für euch! Nach der dreistündigen Tour war ich ehrlich gesagt ziemlich platt und meine Füße taten weh – aber wir saßen lachend am Parkplatz und fielen über unsere mitgebrachten Snacks her! Absolut empfehlenswert!