Wir haben für euch die Tour: Geführte Wanderung auf dem Kall Trail getestet. Das Kernthema der Tour ist der Angriff auf Schmidt, bzw. die Schlacht im Herbst und Winter 1944 – die bekannt ist als „Allerseelenschlacht“. Die Tour verläuft unter dem Motto “Auf dem Weg der Amerikaner”, auf einem Teilstück des Kall Trails im Hürtgenwald bei Vossenack (Eifel).

Treffpunkt der Tour ist in Vossenack an der Kirche, dort gibt es gute Parkmöglichkeiten, und man kann die Gruppe und den Guide definitiv nicht verfehlen. Guide Michael Florschütz begrüßte unsere etwa zehnköpfige Gruppe vor der Kirche in Vossenack. Bevor es zu Fuß losging, bekamen wir noch einmal einen ausführlichen Überblick in die zeitlichen Abläufe des 2.Weltkrieges, mit Kernbezug auf die Region Eifel. Hier wurden klar die relevanten Daten dargestellt, sowie deutsche Bewegungen und die Bewegungen der Alliierten gegenübergestellt. Anhand von Kartenmaterial bekommt man die jeweiligen Truppenvorstöße und Truppenbewegungen erklärt und veranschaulicht. Nach diesem etwa fünfzehnminütigen Vortrag ging es dann los mit der Wanderung.

Beim Verlassen der Ortschaft kann man das umliegende Gelände sehr gut überblicken und die geografischen Gegebenheiten aus dem Vortrag werden einem klarer. Auf der gegenüberliegenden Seite kann man schon die Ausläufer der Ortschaft Kommerscheit sehen, welches unser „Halbzeit-Ziel“ war. Wir folgten dem Weg, der in den Wald und somit dem Kalltal führt.

Unerwartet steil fällt der Weg im Wald ab. Tipp: Ein Wanderschuh oder Turnschuh mit viel Profil sollte bei der Tour getragen werden, besonders wenn es nass ist. Beim Abstieg in das Tal stoppten wir öfters, da Michael nun einige historische Gegebenheiten der Schlacht besser „vor Ort“ erklären konnte und bei uns das abstrakte Kriegsgeschehen nun mit konkreten Begebenheiten und Bildern verbunden werden konnte.

Die Natur und die Wege sind landschaftlich sehr schön, es riecht nach Nadelholz, Moos und Erde – das Wandergefühl eben. Im Tal steht die alte Mestrenger Mühle (anno 1663) in welche wir auf dem Rückweg noch einkehrten. Auch die Kall fließt sehr pittoresk durch das Tal. Leider fing es zu diesem Zeitpunkt an zu regnen und so gestaltete sich der Aufstieg etwas nass und rutschig – passte aber ganz gut zum Thema. In der Gruppe waren unterschiedliche Fitness-Grade vertreten, so stoppten wir zwischendurch und warteten, bis die Gruppe wieder zusammen war und verschnauften kurz. Anmerkung: Es müssen ein paar Höhenmeter bei der Tour gegangen werden und dass kann einen gut auf Temperatur bringen. Ich empfehle daher etwas zu Trinken und vielleicht auch einen kleinen Snack mitzunehmen (Müsliriegel o.Ä.). 

Auf freier Fläche stoppte der Regen und die Sonne kam wieder raus. Wir genossen die Aussicht auf der Anhöhe vor Kommerscheit, bevor wir wieder ins Kalltal abstiegen und auf einen Café, Cola oder Bier in der Mühle einkehrten. Tipp: Das solltet Ihr auf jeden Fall machen und bei dem Guide angeben. Die Mühle liegt sehr idyllisch und rundet die Tour ab. Danach folgte der Aufstieg nach Vossenack, der stellenweise recht steil ist. Hier zog sich unsere Gruppe sehr weit auseinander. Nach etwa fünf Stunden (mit Einkehr) waren wir wieder am Ausgangspunkt.

Fazit

Die Tour ist etwas für Wander- und Geschichtsbegeisterte. Die Wanderleistung, die erbracht werden muss, ist je nach Kondition unterschiedlich bewertbar. Fakt ist: Man muss zweimal recht steil bergauf und zweimal recht steil runter. Das Geschichtswissen des Guides ist sehr umfangreich und so wird auch die Tour ausgelegt – d.h. ein Grundwissen 2.Weltkrieg und vor allem Interesse sollte vorhanden sein. Mir hat die Tour sehr gut gefallen, da die Mischung für mich persönlich perfekt war – Natur, Bewegung und Wissen.

Tipp: Ich hatte die Tour meiner Tante zum 50.Geburtstag geschenkt. Ein perfektes Geschenk! Ebenso empfehle ich die Tour als Wandertag für ältere Schüler. Eine aktive Alternative zu einem Museumsbesuch.