Klettern – Beliebteste Touren

Steckbrief

★★★★☆ – Adrenalinfaktor

★★★★☆ – Spaßfaktor

★★★☆☆ – Familientauglichkeit

★★★★★ – Ausrüstung

Experten-Tipp für Dich:

Bouldern, Klettern, Klettersteige, Eisklettern – das Spektrum ist groß. Wichtig ist es, seine eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und die passende Tour auszusuchen.

Thomas, Team guiders

Klettern – das Gefühl, den Fels geschafft zu haben

Die eigenen Grenzen überwinden, vollkommen vom Alltagsstress abschalten und die Natur genießen – Immer mehr Menschen entdecken das Klettern als spannende Freizeitbeschäftigung und lassen sich von dieser Sportart faszinieren.

Ob Routenklettern, Bouldern oder Eisklettern – Du kannst bei verschiedenen Disziplinen auf Kletterabenteuer gehen. Eine geführte Tour oder ein Kletterkurs sind ideale Möglichkeiten, um als Anfänger die wichtigsten Grundlagen zu lernen. Erfahrene Kletterer können gezielt ihr Wissen vertiefen, bevor sie eigene Touren planen.

Wahl der passenden Kletterdisziplin

Klettern ist nicht gleich Klettern: Es gibt unterschiedliche Kletterarten. Diese unterscheiden sich in

  • Höhen- und Routenlänge
  • Sicherungsmethode
  • Gebiet und Jahreszeit,
  • benötigte Kraft, Ausdauer und Vorkenntnisse

Im Folgenden wollen wir Dir die häufigsten Klettervarianten einmal ausführlicher vorstellen. Bei jeder Kletterdisziplin sind die Routen generell in verschiedene Schwierigkeitsstufen aufgeteilt, die mit Zahlen oder Buchstaben gekennzeichnet werden und den Sportlern eine Orientierung bieten. Die Übergänge zu den verschiedenen Klettervarianten und Schwierigkeitsgraden sind allerdings fließend.

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Die wichtigsten Fragen

Wie steige ich in den Klettersport ein?
Bevor in der freien Natur geklettert wird, ist ein Einstieg über eine Kletterhalle ideal. Hier können Anfänger ihren Gleichgewichtssinn schulen, lernen erste Techniken und Griffe kennen. Zudem ist ein wetterunabhängiges Training möglich, und die Kletterhalle ist ein guter Treffpunkt für Gleichgesinnte zum Austauschen und Verabreden zu gemeinsamen Touren. In der Halle werden in der Regel zwei Klettervarianten angeboten: Toprope und Vorstieg. Beim Toprope-Klettern wird aus einem Seil heraus in der Vertikalen geklettert. Das Seil wird am Klettergurt befestigt und von einem Partner am Boden gesichert. Für Anfänger ist das Toprope-Klettern ideal, um die ersten Routen an der Wand auszuprobieren. Der Partner kann den Kletterer beim Aufstieg auch ein Stück weit entlasten, so dass dieser zwischendurch loslassen und sich in den Sicherungsgurt hängen kann. Beim Vorstieg nimmt der Kletterer sein Seil selbst mit nach oben. Hierbei hakt er sich in die Haken auf der Route ein, während ein Partner die Seilspannung vom Boden aus kontrolliert. Bei einem Sturz fällt der Kletterer bis zum Karabiner, den er zuletzt gesichert hat. In der Kletterhalle und in Kletterparks sind die Haken meist kaum mehr als einen Meter voneinander entfernt gesetzt.
Ab wann kann ich zum Klettern von der Halle nach draußen gehen?
Wer sich in der Halle sicher fühlt, kann sich als Vorstufe zum „richtigen“ Outdoor-Klettern an Klettergärten wagen, die über Felswände verfügen. Hier sind häufig mehrere Kletterwege im Fels vorbereitet und die Strecken ähneln vom Aufbau her denen einer Kletterhalle. Doch im Gegensatz zur Halle sind die Haltemöglichkeiten hier nicht durch farbige Griffe gekennzeichnet und Kletterer müssen sich selbst überlegen, wo Aufsetzmöglichkeiten für die Füße und Ansatzpunkte für die Hände sind. Über diese Übungsrouten entwickeln Anfänger schon ein gutes Gespür für das Klettern im Fels. Sobald eine gewisse Sicherheit und Routine eingekehrt ist, können dann die ersten Routen beim Felsenklettern ausprobiert werden. Für den Anfang eignen sich geführte Klettersteig-Touren besonders gut, da hier ein erfahrener Guide dabei ist, der wertvolle Tipps hat und beim Absichern hilft. Beim freien Klettern im Fels schließlich sind noch einige Dinge zu beachten, was den Naturschutz und den Lebensraum Fels angeht. Hierzu hat der Deutsche Alpenverein umfangreiche Informationen auf seiner Webseite.
Welche Ausrüstung brauche ich zum Klettern?
Zur Grundausrüstung für Anfänger gehören Kletterschuhe, ein Klettergurt sowie ein Kletterseil nebst entsprechendem Sicherungsgerät. Zusätzlich empfiehlt sich das Mitnehmen eines Magnesiumbeutels, um an den Händen für mehr Grip zu sorgen. Anfänger müssen sich an den ungewohnten Sitz von Kletterschuhen meist erst gewöhnen.Die Wahl des passenden Schuhs fällt Anfängern oft schwer, denn anders als andere Sportschuhe fühlen sich Kletterschuhe erst einmal sehr eigenwillig an. Sie liegen sehr eng am Fuß an und krümmen ihn ein Stück weit, damit mehr Druck auf die Zehen gebracht wird. Außerdem wird der Fuß etwas nach innen gedreht. Die Sohle muss eine möglichst gute Reibung aufweisen, hat aber nahezu kein Profil. So wird für größtmögliche Stabilität bei gleichzeitiger Bewegungsfreiheit am Gelenk gesorgt. Die meisten Kletterschuhe werden mit kurzen Gummibändern geschnürt oder über Klettverschluss, damit sich nicht während des Kletterns etwaige Schnürsenkel lösen und zur Stolperfalle werden können. Für alpine Klettertouren sind andere Anforderungen gegeben. Hierfür müssen Schuhe gewählt werden, die den Fuß in seiner symmetrischen Ausgangsstellung belassen und den Spann kaum bis gar nicht krümmen. Ein Klettergurt besteht aus einem Hüftgurt, sowie zwei Gurten für die Oberschenkel. Der Gurt muss bequem sitzen und wird im oberen Beckenbereich straff zugezogen. Die Beinschlaufen sitzen etwas lockerer; als Faustregel gilt, dass vier Finger der flachen Hand zwischen Schlaufe und Bein passen sollten. Zwar gibt es für die unterschiedlichen Kletter-Bereiche jeweils spezielle Gurte, doch die meisten decken alle Eigenschaften ab und können überall verwendet werden. Ein Sicherungsgerät für das Seil ist ebenfalls notwendig. Hier gibt es inzwischen viele verschiedene Systeme, am prominentesten sind jedoch nach wie vor der sogenannte HMS-Karabiner und Tubes. Beide Geräte sind für Einsteiger gut geeignet, da sie sich leicht bedienen lassen. Halbautomatische Sicherungsgeräte besitzen eine Blockierfunktion, was für Anfänger zunächst reizvoller scheint, allerdings sind diese Geräte in der Handhabung etwas komplizierter und daher eher für Fortgeschrittene zu empfehlen. Beim Outdoor-Klettern kommt zur Ausrüstung noch ein Helm mit dazu, doch auch in vielen Hallen ist er Pflicht. Bevor allein geklettert werden darf, ist der Besuch eines Sicherungskurses obligatorisch. Hier werden alle Grundlagen über das richtige Anlegen der Ausrüstung, korrektes Sichern und Knoten vermittelt und geprüft. In den meisten Hallen, aber auch bei einigen Kletterparks und bei geführten Klettertouren, wird ein Nachweis darüber verlangt, dass ein solcher Sicherungskurs erfolgreich absolviert wurde.
Welche Rolle spielt die Sicherheit beim Klettern? Worauf kommt es an?
Anfänger wie Fortgeschrittene sollten stets die Leistungsfähigkeit ihres Körpers im Blick haben und seine Grenzen respektieren. Insbesondere wer sich vor großen Höhen fürchtet, sollte das Klettern entsprechend langsam angehen und nur so weit klettern, wie er oder sie sich traut. Grundsätzlich sollte nur bei voller Gesundheit geklettert werden. Eine vollständige und gepflegte Ausrüstung ist ein absolutes Muss. Die meisten Klettertouren werden ohnehin im Team durchgeführt, doch auch bei anderen empfiehlt es sich, stets eine Kletterbegleitung dabei zu haben. So können gegenseitig Knoten und Ausrüstung überprüft und im Notfall Hilfe gerufen werden.
Was ist Bouldern?
Eine weitere Spielart des Kletterns ist das Bouldern. Es bezeichnet das Klettern an Felswänden, -blöcken und Kletterwänden in Absprunghöhe ohne Seil in einer relativ geringen Höhe. In Kletterhallen ist das Ziel, von einer Startposition aus möglichst flüssig am Fels hinaufzuklettern, um eine festgelegte Markierung zu berühren. Da hier ohne Sicherung geklettert wird, sollte immer mindestens ein sogenannter „Spotter“ dabei sein, also ein Partner, der bei einem Sturz diesen kontrolliert abfängt. Dabei geht es nicht darum, den Fallenden aufzufangen, sondern ihn so fallen zu lassen, dass er nicht unkontrolliert mit dem Rücken oder Kopf aufschlägt. Selbst in Hallen, wo der Boden um die Boulder-Blöcke mit dicken Matten ausgepolstert ist, sollte stets ein Partner dabei sein.
Was versteht man unter Sportklettern?
Das Sportklettern ist mit Sicherheit die bekannteste Kletterart und bietet Anfängern eine gute Einstiegsmöglichkeit. Das Sportklettern ist Indoor – meistens an Kunstwänden – oder Outdoor möglich. Ziel dieser Disziplin ist es, seine eigene Leistung schrittweise zu steigern und möglichst schwierige Routen zu klettern. Es gibt Schwierigkeitsstufen zwischen 1 und 11 (UIAA-Skala). Je höher die Nummer, umso anspruchsvoller ist die Route. Das Seil wird in der Regel Top-Rope gesichert. Das bedeutet, das Seil wird oben in einer Umlenkung eingehängt und der Kletternde wird durch einen Partner vom Boden gesichert. Das Sportklettern ist sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene geeignet. Allerdings ist bei Anfängern eine ausführliche Einweisung durch einen erfahrenen Guide notwendig. Diese kannst Du in zahlreichen Kletterkursen erhalten. Auch für Fortgeschrittene gibt es Kurse oder geführte Touren, um ihre Klettertechnik zu verbessern.
Was sind die Besonderheiten von Klettern in alpinem Gelände?
Im Vergleich zum Sportklettern sind die zurückgelegten Strecken deutlich länger und benötigen eine besonders ausdauernde Kondition und Kraft sowie spezielle Sicherungstechniken. Durch die längeren Strecken sind Kenntnisse wie die Sicherung über Vor- und Nachstieg notwendig. Bei dieser Sicherungsmethode gibt es immer einen Partner, der zuerst klettert und Zwischensicherungen anbringt. Der andere Partner folgt ihm und wird vom Vorausgehenden von oben gesichert. Auf diese Weise arbeitet man sich Seillänge für Seillänge nach oben, bis das Ziel – meistens der Berggipfel – erreicht ist. Das Alpine Klettern kannst Du zum Beispiel bei einem Kurs im Wetterstein-Gebirge ausprobieren. Grundlegende Kletterkenntnisse sind allerdings Teilnahmevoraussetzung.
Was ist ein Klettersteig?
Klettersteige sind spezielle Routen in den Bergen, die durch Trittleitern, Seile oder ähnliches eine Begehung der Strecke ermöglichen und daher auch unter dem Namen „Via Ferrata“ (italienisch für Eisenweg) bekannt sind. Sie bilden eine Zwischenstufe zwischen dem herkömmlichen Wandern und dem Klettern. Ähnlich wie beim Sportklettern gibt es bei den Klettersteigen verschiedene Schwierigkeitsstufen. A bildet die einfachste und E die schwierigste Stufe. Je nach Schwierigkeitsgrad ist es notwendig, sich mit einem Klettersteigset selbst zu sichern. Die notwendigen Kenntnisse kannst Du zum Beispiel bei einem eintägigen Einstiegskurs lernen.
Ist das Klettern im Hochseilgarten empfehlenswert?
Eine weitere Alternative zum Freiklettern findest Du in zahlreichen Kletterwäldern wie zum Beispiel dem Hochseilgarten im Allgäu oder dem Klettergarten im Salzburger Land. Gerade Anfänger ohne Vorerfahrung können hier nach einer kurzen Einführung einen actionreichen Tag verbringen und abwechslungsreiche Hindernisparcours meistern: Hoch oben in den Baumkronen musst Du auf Drahtseilen balancieren und über Hängebrücken gehen. Als Belohnung erwarten Dich anschließend rasante Abfahrten auf der Seilrutsche.
Ist Klettern auch für Kinder geeignet?
Auch Kinder können bereits erste Kletterfahrungen sammeln. Neben den verschiedenen Hochseilgärten können sie beispielsweise bei einem Kinder-Kletterkurs in einem Mittlegebirge einen spielerischen Einstieg finden. Eine weitere Möglichkeit bieten Familienkletterurlaube. Falls Du auf der Suche nach einer passenden Urlaubsidee bist, ist vielleicht ein Kletterurlaub im Elbsandsteingebirge eine Überlegung wert.
Wo und wann kann man am besten klettern?
Kletter- und Boulderhallen gibt es in der jeder größeren Stadt. Sie bieten eine herausfordernde Alternative zur echten Felswand und sind hervorragend geeignet, um einen Einstieg in den Klettersport zu finden. Um an echten Felswänden klettern, eignen sich vor allem Bergregionen wie die Alpen oder das Allgäu. Klettern ist zu jeder Jahreszeit möglich. Es ist allerdings wichtig, dass Du die richtige Kleidung trägst und passende Ausrüstung verwendest. Anfänger sollten am besten in den Sommermonaten mit dem Klettern beginnen oder zunächst in der Halle üben. Im Winter ist das Outdoor-Klettern ebenfalls möglich. Mit Hilfe einer spezieller Ausrüstung wie Eispickel und Steigeisen kannst Du gefrorene Eiswände beim Eisklettern erklimmen. In den Alpen gibt es für Einsteiger und Fortgeschrittene zahlreiche Angebote.