Am Anfang meiner geführten Tour in Barcelona war ich ehrlich gesagt schon ein wenig platt, da ich an diesem Tag bereits 5 Stunden zu Fuß quer durch die Stadt unterwegs war und die katalanische Sonne es sehr gut mit mir meinte…waren 32 Grad im Schatten. Umso mehr habe ich mich dann gefreut, dass ich keinen klassischen Sightseeing Trip zu Fuß, sondern eine geführte Fahrradtour gebucht hatte und somit ab nun im Sitzen unterwegs sein konnte!:)

Kennenlernrunde am historischen Placa de Sant Jaune

Jordan, unser Guide an diesem Tag, begrüßte die 14 Teilnehmer der Tour am historischen Placa de Sant Jaune. Bei einer kurzen Vorstellung aller Mitfahrer wurde schnell klar, dass sich das Teilnehmerfeld quer über den ganzen Globus erstrecke (USA, Australien, Kanada, Schottland und Irland). Nach dem uns allen ein lässiges Cruiserbike überreicht und von Jordan sichergestellt wurde, dass jeder dieses zweirädrige Vehikel beherrscht, ging die Tour schon los.

Die historische Altstadt von Barcelona

Gestartet wurde in der historischen Altstadt von Barcelona. Auf dem Placa de Sant Jaune wird seit über 2000 Jahren Geschichte geschrieben und hier befindet sich auch immer noch der Sitz der katalanischen Landesregierung. Jordan erklärte uns anschließend viel über die Geschichte der Katalanen und ihre Beziehung zum restlichen Spanien. Die Katalanen wurden unter Diktator Franco stark verfolgt und durften damals weder ihre Sprache noch ihre Kultur offen ausleben. Umso stärker ist derzeit wieder der Wille und das Streben, sich von Spanien komplett zu lösen und einen unabhängigen, souveränen Staat zu gründen. Mittlerweile kann ich gut verstehen, dass beim Spiel FC Barcelona gegen Real Madrid immer sehr emotional zugeht – es ist quasi das Spiel: Katalonien vs.Spanien.

Sagrada Familia – Das Wahrzeichen von Barcelona

Danach ging es vorbei an vielen schönen historischen Gebäuden, Kirchen und Plätzen in Richtung Sagrada Familia, dem Wahrzeichen von Barcelona. Am immer noch unvollendeten und äußerst imposanten Bauwerk von Antoni Gaudi erklärte uns Jordan, dass er die Fertigstellung zum Jahre 2026 zum 100-jährigen Tod von Gaudi stark bezweifelt. Es gibt so gut wie keine Originalpläne mehr zur Fertigstellung und finanziert wird der Bau der „crazy church“ (wie Jordan diese etwas andere Kirche immer wieder bezeichnete) ausschließlich durch Spenden und Eintrittsgelder.

Vorbei am Arc de Triomf

Nachdem wir die historische Altstadt verlassen haben, ging es durch den Arc de Triomf (ja auch Barcelona hat einen) quer durch einige sehr nette Parks und Grünanlagen Richtung Strand. Dort cruisten wir dann gemütlich an der Promenade entlang und machten am Ende der Tour noch einen Schlussstop in einer Beachbar. Dort kam man bei einem kühlen Bier und Sangria mit den anderen Teilnehmern ins Gespräch, und ich lernte dadurch noch den ein oder anderen Weltenbummler kennen.

Fazit:

Wer in Barcelona in relativ kurzer Zeit viel sehen und dabei in keinem überfüllten „Touribusse“ Platz nehmen möchte, dem kann ich ein geführte Biketour nur empfehlen. Wer es noch entspannter mag, der kann ein Segway nutzen.

In diesem Sinne „Adéu“, wie der Katalane sagt…:-)