Die Drachenhöhlen sind Mallorcas berühmteste Seehöhlen und sehr touristisch. Jedoch gibt es an der Ostküste noch weitere Tropfsteinhöhlen,
die nur mit einem ortskundigen Guide und Ausrüstung zugänglich sind.
Im Landesinneren finden sich noch weitere Höhlen. Jedoch ist der Besuch einer Seehöhle, die nur über das Meer zugänglich ist, etwas ganz Besonderes.
Ich war für euch in der cova de coloms nahe Porto Christo – Mallorca.

Wandern – Schwimmen – Klettern – Springen – Staunen

Am Treffpunkt in S’Estany d’en Mas kam die Gruppe um 10 Uhr morgens zusammen. Am Vorabend hatte mir der Guide den genauen Treffpunkt (Google Maps) per Mail geschickt. Ich nutzte den inklusive Transport nicht und reiste mit meinem Mietwagen an (eine kostenlose und sichere Parkmöglichkeit ist vor Ort). Nach einem kurzen Kennenlernen wurden Neoprenanzüge und -jacken sowie Helme, Lampen, Schwimmwesten und Wasserschuhe verteilt. Dazu gab es einen passenden Rucksack. Tipp: Nehmt die beschriebenen 1,5 Liter Wasser mit und auch einen Snack, Ihr werdet beides brauchen! Aus eigener Erfahrung – Müsliriegel mit Schokolade sind bei 32°C keine gute Idee…

Die Tour beginnt mit einer etwa 40-minütigen Wanderung: ein kleiner steiler Aufstieg und dann durch steiniges Feld ohne Schatten mit wilden Rosmarinbüschen links und rechts. Unser Guide Antonio dachte für uns an Trinkpausen und gab das Tempo vor.
Gutes Schuhwerk ist Pflicht – ich hatte leichte Turnschuhe mit viel Profil an – optimal. Nach einem ebenfalls steilen aber kurzen Abstieg zu einer kleinen, felsigen Bucht hieß es: nass geschwitzt in die hautengen Neoprenanzüge. Apropos nass, hier lagern die Sachen, d.h. bis zu diesem Punkt könnt Ihr Sachen (z.B. Handys) mitnehmen, die trocken bleiben sollen.
Ab hier konnte man den Höhleneingang schon sehen und die Vorfreunde stieg! Wer wollte, konnte noch ein Stück die Küste entlang gehen und von der Klippe ins Meer springen oder den Weg komplett schwimmend bewältigen. Leider bemerkte ich an diesem Punkt, dass der Akku meiner GoPro in die ewigen Jagdgründe eingegangen war – wirklich ärgerlich!

Abenteuer Tropfsteinhöhle

Der „Eingang“ in die Höhle ist etwas abenteuerlich. Ihr müsst circa einen halben Meter durch einen Spalt tauchen. Aber ein Guide steht im Inneren und hilft Euch. In der Höhle merkt man sofort den Temperaturunterschied. Wir verließen das Wasser und gingen in eine Art große Halle. Der erste Eindruck ist überwältigend! Aber die Eindrücke werden auf dem Weg noch getoppt…

Man bewegt sich mit Guide und Gruppe durch die Höhle und zwischendurch muss immer wieder geklettert und gesprungen werden. Jedoch hält sich dies in Grenzen und man benötigt keinerlei Vorerfahrung. Dies sollte aber bedacht werden, wenn Ihr Probleme mit den Knien o.Ä. habt. Die Höhle besitzt Wasserpools mit glasklarem, eiskaltem Wasser – ein absolut beeindruckender und unvergesslicher Anblick. Etwa 60% der Höhlenroute bewegt man sich in diesem Wasser und nicht in jedem Wasserpool kann man stehen. Die Eindrücke, die man sammelt, sind einfach unglaublich – imposante Stalaktiten und Stalagmiten, Formationen in unterschiedlichen Farben und Formen. Mein Gedanke war: „ In Deutschland wäre diese Höhle nicht mehr zugänglich und stünde unter striktem Naturschutz“ – meine Mittourer waren übriges der gleichen Meinung, auch wenn sie nicht aus Deutschland kamen.

In der Höhle bewegt man sich im Kreis, d.h. Eingang ist gleich Ausgang. Der Rückweg zum Strand war schwimmend etwas beschwerlich, da wir recht hohen Wellengang hatten und es sich in Schwimmwesten recht unkomfortabel schwimmt. Ich war ehrlich gesagt froh, dass wir am Strand eine längere Pause gemacht haben, bevor wir wieder den Rückmarsch angetreten haben. Hier freut man sich dann über den mitgebrachten Snack und einen großen Schluck Süßwasser.

Der Rückweg war die gleiche 40minütige Route wie der Hinweg. Bedenkt, dass die nass gesogenen Neoprenanzüge etwas schwerer sind. Auf dieser Tour ist Kräfte einteilen angesagt! Nach der Tour waren wir mit einem Teil unserer Gruppe und Guide Tabea noch etwas Trinken und Essen in einer nah gelegenen Cafebar – perfekt um in Ruhe die Kleidung zu wechseln und sich mit den anderen über die Tour und Urlaubstipps auszutauschen. Tipp: Nehmt ein Handtuch zum Schutz der Sitze des Autos mit, man ist recht dreckig nach der Tour.

Fazit: Ein Muss für Naturbegeisterte, Abenteuersuchende und Aktivurlauber!

Mallorca bietet so viel mehr – auf dieser Tour erlebt man wirklich etwas Besonderes! Für mich ein unvergessliches Wassersport-Erlebnis!
Bedenkt bitte, dass es sich um eine Outdoor Tour handelt – also gutes Schuhwerk, bequeme Kleidung und Ihr seid die ganzen 4 Stunden in Bewegung.

Unser Guide Antonio hat die ganze Zeit für super Stimmung gesorgt und somit die Tour sehr persönlich gestaltet – man merkt, hier sind Profis unterwegs mit viel Liebe zur Natur und den Touren! Alles in allem ein perfektes Erlebnis!